FDP und Bildung

Von: Hannelore Mohringer:

Genauer: Schulbildung! Ein – weiterer – Aufsatz zum endlosen Diskurs seit den siebziger Jahren des vorigen Jahrhunderts, der in der Februar-Ausgabe der Parteizeitung der FDP „liberal“ steht, beschwört das Bild meiner Sexta im Jahre 1934 herauf. Sein Verfasser, ein Wissenschaftler von Disziplinen, die das Licht der universitären Welt zu seiner Jugendzeit noch nicht erblickt hatten, hat dessen endloser Kette ein neues Glied hinzugefügt. Er gehört der Generation der „68er“ an, wofür er unschuldig ist, sei
ausdrücklich hinzugefügt. Kein Mensch kann sich Eltern, und Zeit und Ort seiner Geburt aussuchen. Der Professor ist nota bene nur Beispiel als Kind seiner Zeit.

Das Beispiel, das ich dazu beisteuern kann, ist also meine Sexta. Wir waren vier Mädchen aus meiner Klasse der vorangegangenen Volksschuljahre, die heute Grundschuljahre heißen, und saßen in den oberen vier Bänken der Schulbankreihe, gesetzt nach den Ergebnissen der letzten Diktate. Jeder, der das Klassenzimmer betrat, sah also auf den ersten Blick, wer ein guter, mittlerer oder schlechter Schüler war – von oben nach unten -, und so stand schon fest, wer im fünften Schuljahr in die Sexta des örtlichen Lyzeums wechseln würde – mit einer Ausnahme. Ich nenne sie aus Datenschutzgründen – von denen damals noch niemand wußte, welche Bedeutung sie einst erlangen werden – Annemarie.

Sie gehörte also zu den Besten und durfte trotzdem nicht ins Lyzeum wechseln. Niemand interessierte sich dafür, warum das so war. Ich vermute es also nur, wenn ich sage, daß die Eltern von Annemarie sich die lange Schulzeit ihrer Tochter finanziell nicht leisten konnten, und sie darum mit 14 Jahren, nach Ende der Schulpflicht, bestenfalls eine Lehre beginnen und danach möglichst schnell erwerbstätig sein sollte. Ich werde diese Ungerechtigkeit, die schließlich ihr ganzes Leben bestimmt haben muß, nie vergessen.

In meiner Sexta traf ich also die „oberen Vier“ wieder und daneben Töchter von Großbauern, deren Namen der gleiche war wie der des Ortes, dem sie entstammen und den ihre zukünftigen Söhne noch heute tragen werden, und von Vätern, die Schulrat, Berufsoffizier, Beamte der mittleren und höheren Laufbahn, Pfarrer oder Geschäftsleute waren. Jedenfalls, soweit ich mich erinnere, waren keine Arbeiter-Töchter dabei. Aber, wir lebten in den dreißiger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts, und die Sozialisten machten sich ans Werk, diese offensichtliche Trennung in Gesellschaftsklassen und Berufsstände zu ändern. Damals waren es die Nationalsozialisten.

Ab Quarta durften wir keine Schülermützen mehr tragen, und die Schuljahre hießen nicht mehr Sexta, Quinta, Quarta etc., sondern 1. bis 9., dann 8. Klasse, als die „Oberschul“-Zeit – die Schulen hießen ab da „Oberschule“ (für Jungen oder Mädchen) – auf 8 Jahre gekürzt worden war. Ja, es waren die Nazis, die sozusagen „G8“ eingeführt haben! Das wurde nach dem Kriegsende wieder geändert. Noch die Jahrgänge bis kurz vor der Jahrtausendwende haben – ohne sitzengeblieben zu sein – nach 13 Jahren Schulzeit Abitur gemacht, obwohl da bereits seit 30 Jahren die Schulformen ständig geändert und ergänzt worden waren.

Generell kann festgestellt werden, daß das Ziel der guten Allgemeinbildung seit den 70er Jahren in den „Oberschulen“ abgeschafft wurde und Berufsziele der verschiedensten Art in die „Schulbildung“ aufgenommen worden sind. Seither ist das unausgesprochene Ziel der sogenannten Gymnasialbildung das Abitur für alle. „Alle werden mitgenommen“, heißt es seither, und heißt nun nach der Machtübernahme der Sozialisten in Gestalt der seit 13 Jahren mit entsprechenden Koalitionen regierenden DDR-Kanzlerin, mittlerweile auch offiziell, „Inclusion“. Der Begriff bezeichnet den Einschluß aller in den Schulklassen-Verbund, ob geistig oder körperlich behindert, ob hoch- oder minderbegabt. In diese „Vielfalt“ ausdrücklich aufgenommen, ist eine bisher weithin unbekannte geschlechtliche Vielfalt unter der Bezeichnung Gender,
unter welchem Namen folgerichtig die offizielle Einführung sexueller Vielfaltsinformation in den Unterricht gehört. Die gilt bereits für Kindertagesstätten, die – neben der Erfüllung der Schulpflicht – in Anspruch zu nehmen, die Mütter dank Wirtschaftspolitik mit Niedriglöhnen, gezwungen sind, also, weil sie einem Broterwerb nachgehen müssen und daher diesem Zwang nicht ausweichen können.

Wie deutsche Schulen, die zu meiner Schulzeit und noch lange danach, weltweit bewundert wurden, ausgesehen und funktioniert haben, wird mit meiner Generation bestenfalls, aber hoffentlich in die Geschichtsbücher eingehen. Ich weiß es von meiner amerikanischen Freundin, die von Beruf und Berufung Deutschlehrerin war. Besonders bewundert war das „Duale Schulsystem“, die gleichzeitige Ausbildung in Betrieb und „Berufsschule“. Ob die längst tot reformiert worden ist, entzieht sich meiner Kenntnis.

Selbst in Deutschland ist Schule nicht gleich Schule, wie wir alle wissen. Noch bis vor fünf oder sechs Jahren stand Baden-Württemberg im nationalen Ländervergleich auf Rang 2 nach Bayern. Ein Herr Kretschmann hat es in nur vier Jahren Landesregierung geschafft, daß sich das Land aktuell im Mittelfeld wiederfindet.

Herr Kretschmann gehört zu den Gründern der Partei der Grünen, die aus kommunistischen Bünden kommen. Noch vor sechs Jahren wunderte sich ein „Erstsemester“ aus Baden-Württemberg über das niedrige Bildungsniveau von Kommilitonen aus Nordrhein-Westfalen, bis dahin rot und grün regiert. Mittlerweile dürfte es zwischen SPD- und grün- und CDU-regierten Ländern eingeebnet sein – natürlich auf dem Niveau der niedrigsten „Leistungsträger“.

„liberal“ muß aller Erfahrung nach zuerst das erfolgreiche
Drei-Klassen-Schulsystem der Vergangenheit, aber bei gleichem Ansehen der „Leistungsträger“ anderer als akademischer Berufe, wiederherzustellen trachten, bevor die Partei weitere „Reformen“ nicht mehr reformierbaren Schulwirrwarrs empfiehlt. Merke: Auch die Fugger, die einst Kaiser finanzierten, waren Kaufleute, Unternehmer und Bankiers – keine Akademiker.

Welchen Niedergang deren Ansehen inzwischen erleidet, ist ein Kapitel für sich, hat aber auch mit Schulbildung zu tun.

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